Besonders die langhaarigen und die schlappohrigen Hunde sind in der Sommerzeit gefährdet, beim Spaziergang eine Granne „aufzugabeln“.Der Blütenstand der wild auf sehr trockenen Stellen, besonders an Wegrändern wachsenden Mäusegerste, ist deshalb so gefährlich, weil die langen, rauen Ähren (Grannen) bei Berührung sehr leicht abbrechen und sich am Fell stöbernder Hunde anheften können. Die mit feinen Widerhaken bewehrten Grannenfäden verhindern ein Abschütteln und lenken die stacheligen Grannenspitzen, wie kleine Pfeile, tiefer ins Fell der Tiere hinein.Auf diese Weise können die Ähren oder Ährenteile in Ohren , Augen, Nasenlöcher oder in die Haut (vor allem im Zwischen- zehenbereich) eines Hundes vordringen.Je nach Lokalisation kommt es dann zu verschiedensten Beschwerden:
– ständigem Kopfschütteln oder Kopfschiefhaltung
– einseitiger Lidbindehautschwellung mit starkem Tränenfluss
– heftigem Niesen oder
nach einiger Zeit, wenn der Körper versucht, den eingedrungenen Fremdkörper wieder zu eliminieren, zu
– eitrigen Entzündungen ggf. mit Abszessbildung
vor allem im Zwischenzehenbereich
– einseitigem Nasenausfluss.
Während Grannen im Ohr, am Auge und in der Nase i.d.R. gut zu entdecken und damit auch schnell zu entfernen sind, stellen sie im Zwischenzehenbereich nicht selten ein größeres Problem dar.Vielfach kann zunächst nur die Reifung des Abszesses durch eine Behandlung mit Zugsalbenverbänden beschleunigt werden. Platzt der Abszess schließlich auf, gelingt es leichter, die Grannenteile zu finden.Da Grannenfremdkörper für Ihr Tier immer hochgradig schmerzhaft sind, sollten Sie, wenn entsprechende Symptome auftreten, schnellstens Ihre Tierarztpraxisaufsuchen.
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